Achtsam sein ist ein zugleich aktives wie auch passives Tun mit offenem Ausgang. Denn Achtsamkeit nimmt für sich das paradox anmutende Erfahrungswissen in Anspruch, wonach in der Wahrnehmung Veränderung keimen kann. Gerade dadurch, dass ich wahrnehme und nicht handle, leite ich auf dem scheinbaren Umweg der Achtsamkeit eben doch Veränderungsprozesse ein, die im Idealfall wesentlich nachhaltiger sind, als immer so weiterzumachen wie bisher. Das Werkzeug richtig verstandener Achtsamkeit macht mich auf diese Weise zum wirklichen Gestalter meiner eigenen Lebensrealität und führt zu mehr Zufriedenheit mit mir selbst – oder aus der Perspektive der neueren Glücksforschung zu vermehrt glückhaftem Erleben. Doch Achtsamkeit will gelernt sein. Achtsamkeitstraining fängt, wie vieles im Leben, im Kleinen an – Erfolge zeitigen sich Schritt für Schritt. Achtsamer werden erzieht dazu, der alltäglichen Hektik entgegenzuwirken, und damit das eigene Leben im rechten Maß selbstbezogener und weniger fremdbestimmt zu gestalten.
Auch ist achtsames Innehalten keineswegs rein geistiger Natur. Denn mit jedem Gedanken, jeder Emotion gehen Körperempfindungen einher. Achtsamkeitsprozesse können deshalb auch über den Körper initiiert werden. Wenn wir also Empfindungen des Körpers beobachtend wahrnehmen, beobachten wir zugleich ein geistiges Geschehen.
Ganzheitlich betrachtet gehört somit zum Umgang mit sich selbst, das biotische System mit dem mentalen System in Balance zu halten, nämlich Organe und Funktionen des Körpers mit Kognitionen, Emotionen und Einstellungen zu verbinden.
Zielgruppe
Die Teilnahme an dieser Weiterbildung ist für alle Interessierten zugänglich und bedarf keiner Voraussetzungen. Darüber hinaus eignet sich diese Weiterbildung zur Erweiterung des Wissensspektrums und zur beruflichen Anwendung für folgende Zielgruppen: Sie besitzen beispielsweise einschlägige Berufserfahrungen und sind als Erzieher:in, Sportlehrer:in, Pädagog:in, Sozialpädagog:in, Psycholog:in, Sportwissenschaftler:in, Therapeut:in, Trainer:in oder Coach tätig – oder auch als Fachkraft in Sport- und Gesundheitseinrichtungen, haben Beratungsfunktionen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement inne oder sind als Physiotherapeut:in und Bewegungsmultiplikator:in in der betrieblichen Gesundheitsförderung tätig.
Profil
Hier können Sie prüfen, ob das Weiterbildungs-Angebot für Sie geeignet ist.
✓ | Sie wollen die Technik persönlich erfahren und von den Wirkungen profitieren. |
✓ | Sie wollen intensiv die Technik in Theorie und Praxis kennenlernen. |
Sie wollen in der Gesundheitsförderung Ihres Unternehmens tätig werden und beispielsweise die Technik in der betrieblichen Gesundheitsförderung einbringen. | |
✓ | Sie wollen als freie/r Kursleiter:in im Einzel- oder Gruppenunterricht tätig werden. |
✓ | Sie wollen als freie/r Kursleiter:in im präventiven oder therapeutischen Bereich tätig werden. |
Sie wollen für Ihr Studium und/oder Ihre berufliche Karriere in der Gesundheitsbranche ein Hochschulzertifikat als Nachweis erwerben. | |
✓ | Sie wollen das Spektrum Ihrer Tätigkeit in der Gesundheitsbranche erweitern und/oder sich beruflich neu orientieren. |
Sie wollen als selbstständiger Coach die Technik in Ihr Geschäfts-/Beratungsmodell integrieren und beispielsweise die Technik in Betrieben implementieren. | |
Sie wollen selbst in der Ausbildung von Kursleiter:innen tätig werden. |
Kursleitung
Prof. Dr. Norbert Fessler
Kursangebot & Kosten
Dieses Kursangebot führt das ‚ket‘ in Kooperation mit dem Deutschen Walking Institut (DWI) am Karlsruher Institut für Technologie durch. Bitte informieren Sie sich dort über die entsprechenden Angebote.
Ausbildungsnachweis
Sie erhalten für diese Weiterbildung [1] ein Hochschul-Zertifikat des Karlsruher Instituts für Technologie und [2] ein Zertifikat zum ket-Trainer der Lizenzstufe I.
Anerkennung nach § 20 SGB V
Mit dieser Ausbildung erhalten Sie zusätzlich die Option, Kurse nach § 20 SGB V durchzuführen, sodass Ihre künftigen Kursteilnehmer:innen die Kurskosten von ihren Krankenkassen bezuschusst bekommen. Begleitend zu dieser Weiterbildung liegt deshalb ein von der ZPP (Zentrale Prüfstelle für Prävention) anerkanntes und dort zertifiziertes Konzept vor, das Sie einfach übernehmen können. Das Konzept müssen Sie somit nicht mühsam selbst entwickeln.
Allerdings: Um Präventionstrainer:in nach §20 SGB V zu werden, bedarf es bestimmter Voraussetzungen, die nicht wir bestimmen, sondern die ZPP. Informieren Sie sich bitte vor dem Besuch einer §20-anerkannten Zusatzqualifikation, ob Ihre Grundqualifikation ausreicht. Informationen finden Sie dazu im Leitfaden Prävention.
Zur Weiterbildung
Die Weiterbildung umfasst 32 Unterrichtseinheiten. Sie vermittelt Ihnen sowohl theoretisches Wissen zu Achtsamkeitskonzeptionen als auch Module eines Achtsamkeitstrainings. Mittels praktischer Übungsfolgen erfahren Sie selbst die Wirkungen eines Achtsamkeitstrainings, das überwiegend aus der Körperperspektive erfolgen wird. Grundlage der Ausbildung ist das Buch „Körper-Achtsamkeit – Das Basistraining für Einsteiger“: 72 Körper-Achtsamkeitsübungen in 12 Programmen mit einer Übungsdauer von jeweils ca. 10 Minuten sind 12 Körperteile von Kopf bis Fuß zugeordnet. Sie helfen Ihnen, mit dem Körper gezielt dort zu arbeiten, wo die persönlichen Alltagsbelastungen sich absetzen, den Körper schwächen und auf Dauer chronisch-degenerativ erkranken lassen.
Die Weiterbildung wird regelmäßig evaluiert. Ergebnisse hier.
Inhalte der Weiterbildung
[UE = Unterrichtseinheit; eine UE dauert in der Regel 30 bis 60 Minuten]
■ 2UE__
Grundlagenwissen Entspannung und Entspannungstraining
■ 2UE
Grundlagenwissen Achtsamkeitsmethoden und Formen des Achtsamkeitstrainings
■ 2UE
Grundlagenwissen Atmung und Atemtraining
■ 2UE
Achtsamkeitstraining: Indikationen
■ 2UE
Psychophysiologische Effekte
■ 2UE
Achtsamkeitstraining: Fokus Körper & Zielgruppe Erwachsene
■ 2UE
Achtsamkeitstraining: Fokus Körper & Zielgruppe Kinder & Jugendliche
■ 1UE
Körper-Achtsamkeitstraining in der Praxis: Füße
■ 1UE
Körper-Achtsamkeitstraining in der Praxis: Beine
■ 1UE
Körper-Achtsamkeitstraining in der Praxis: Hüften
■ 1UE
Körper-Achtsamkeitstraining in der Praxis: unterer Rücken
■ 1UE
Körper-Achtsamkeitstraining in der Praxis: oberer Rücken
■ 1UE
Körper-Achtsamkeitstraining in der Praxis: Brustkorb
■ 1UE
Körper-Achtsamkeitstraining in der Praxis: Arme
■ 1UE
Körper-Achtsamkeitstraining in der Praxis: Hände
■ 1UE
Körper-Achtsamkeitstraining in der Praxis: Schultern
■ 1UE
Körper-Achtsamkeitstraining in der Praxis: Nacken
■ 1UE
Körper-Achtsamkeitstraining in der Praxis: Kiefer
■ 1UE
Körper-Achtsamkeitstraining in der Praxis: Augen
■ 5UE
Didaktik und Methodik: Strukturierung eines Achtsamkeits-Kurses
mit Kursregularien (Kursregeln; Datenschutz; Schweigepflicht, Evaluation); Aufbau von Unterrichtseinheiten; Umgang mit schwierigen Situationen in Kursen; Störfaktoren beim Entspannungstraining
■ 1UE
Einsatz nach §20 SGB V